Die Geschichte der Musik


 

Tango Argentino - Musik aus und für die Seele

 

Ein kleiner Auszug aus der Geschichte der Musik des Tango Argentino.

 

Auch wenn der Tango heute mit dem Bandoneón indentifiziert wird, muss man sagen, das die Anfänge des Tangos ohne dieses Instrument auskommen mussten. Bei seiner Geburt wurde der Tango mit den Instrumenten gespielt, die die Immigration ins Land spülte: Die Geige, die Klarinette, die Gitarre, etc.. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts befand sich Buenos Aires in einer sehr eigentümlichen Situation: Die grossen Häuser der südlichen Stadtzonen wurden von ihren Besitzern aus der argentinischen Oberschicht aus Angst vor dem grassierenden Gelbfieber verlassen und an die armen Immigranten aus Europa vermietet. In diesen Häusern wohnten ganze Familien in einem Zimmer und teilten mit den anderen Bewohnern das Bad, die Küche und … den Hof. So lebten die Italiener, die Juden, die Spanier, die Polen, die Türken, und viele andere auf engstem Raum zusammen. Jeder brachte ein Stück seiner Kultur ein und aus diesem Mix entstand der Tango.
In dieser südlichen Zone der Stadt lebten arme Familien, Hafenarbeiter, Prostituierte... und an den Ecken und in den Bars spielten die ersten Duos und Trios aus Amateurmusikern die ersten Melodien. Meistens mit einem witzigen Unterton und sarkastischen Texten voll von Doppeldeutigkeiten.
Mit der Zeit näherte sich der Tango dem Zentum. Die Musik die in den Cafés gespielt wurde verlor mit der Zeit ihren provozierenden Stil und die Texte wurden immer nostalgischer und dramatischer. So konnte der Rest der Gesellschaft diese neue Kultur akzeptieren, auch wenn sie aus deren untersten Schichten stammt.
Um 1920 begannen die ersten Orchester in den grossen Bars an der Calle Corrientes zu spielen und es formierte sich das "Orquesta típica criolla": 2 Bandoneon, 2 Geigen, Piano und Kontrabass. Die berühmtesten Musiker dieser Epoche hiesen: Francisco Canaro, Roberto Firpo, Julio de Caro.
Mit seiner weiteren Verbreitung in der Stadt, und später in der ganzen Welt, hielt der Tango Einzug in die Medien wie Radio und Film, Es entstanden Tanzhallen in denen er gespielt wurde und er begleitete in Kabaretts und Theaterspektakel. Die ganze Stadt lebte den Tango. So begann die "Goldene Epoche" um 1940. Die Orchester wurden grösser und es spielten ausschliesslich profesionelle, ausgebildete Musiker. Die Normalbesetzung war: 4 Bandoneon, 4 Geigen, Bratsche, Violoncello, Kontrabass, Piano und ein oder zwei Sänger. Einige der bekanntesten Musiker dieser Zeit hört man auch heute oft: Aníbal Troilo, Juan D'Arienzo, Carlos Di Sarli, Horacio Salgan, Alfredo de Angelis.
Durch den Einfluss ausländischer Musik und deren Verbreitung im Radio beginnt der Tango ab 1960 an Popularität zu verlieren.
Musikalisch weiterentwickelt wurde er durch den "Tango Nuevo" von Astor Piazzolla. Mehr experimentelle und konzertante Musik.
Seit beginn des 21. Jahrhundert hat sich dazu eine Strömung entwickelt, den Tango mit zeitgenössicher Technomusik zu verknüpfen.
Man wird sehen, wohin uns GotanProjekt oder Narcotango hinführen werden.